Doch Raublings Keeper Wunderlich verhindertspät Freilassinger Abschluss-Heimsieg – 1:1
Von Hans-Joachim Bittner
Freilassing. Es hätte ein hundertprozentiges Happy End für Kurt Weixler werden können: Sein Tor zur Führung in Minute 49 war so oder so ein schönes Abschiedsgeschenk an den ESV Freilassing. Dass dieser Treffer am Ende nicht zum Saisonabschluss-Heimsieg reichte, lag an Gäste-Keeper Maximilian Wunderlich: In der fünften Minute der Nachspielzeit war der Raublinger Schlussmann bei einer Ecke mit in den gegnerischen Strafraum gekommen, um per Kopf den 1:1-Endstand zu erzielen – das kuriose Ende einer Auf- und-Ab-Saison für die Grenzstädter, die am Ende mit 13 Siegen, neun Remis und acht Niederlagen auf Rang 6 durchs Ziel liefen.
Nach der Verabschiedung von Andi Högler, Kurt Weixler und Maik Gunawardhana entwickelte sich in Durchgang eins bei Sommerwetter eine ausgeglichene Angelegenheit. Die höhere Chancen-Qualität legte dabei der TuS Raubling auf den Top-Rasen im Max Aicher-Rund – welches rund 100 Zuschauer aufgesucht hatten. Auf den ersten guten ESV-Schuss aus 18 Metern von Tim Bageritz, der dann doch deutlich über den Kasten flog, antworteten die Gäste mit ihrer Debüt-Gelegenheit: Aus zwölf Metern setzte Lorenz Jilg die Kugel mit links auch nur haarscharf links vorbei (9.). Sechs Minuten drauf musste Raublings Michael Brunnhuber, am linken Oberschenkel lädiert, früh passen, für ihn kam Marius Pappenberger. Es ging weiter hin und her, der TuS hatte weiter die besseren Chancen: Valentin Schoeffel setzte einen tollen Volleyschuss aus spitzem Winkel Zentimeter übers Kreuzeck (20.). Augenblicke drauf zog Alexander Lallinger auf Zuspiel von Jilg top ab, ESV-Keeper Matej Markovic kam mit einer Hand dran. Die Kugel stieg steil nach oben, ihr Effet hätte dafür gesorgt, dass sie ins Netz gesprungen wäre, doch Markovic fischte sie kurz vor der Linie aus dem Gefahrenbereich (21.). Die Top-Gelegenheit der Gastgeber vor der Pause ließ nach starker Vorbereitung von Rodi Hussein und Marcel Pistori Angreifer Tim Bageritz aus: Er hatte am Sechzehner-Eck unwiderstehlich noch einen TuS-Abwehrspieler ausgetanzt, zog ab – drüber (29.). Latenten Rot-Alarm gab es nach einem rüden Foul an Maik Gunawardhana, Referee Andreas Klinger (SV Leobendorf) beließ es nach einigen Diskussionen bei einer mündlichen Verwarnung. Mit Gäste-Angreifer Alex Lallinger hatte Freilassing um den umsichtigen Tobias Schindler im Abwehrzentrum weiter Probleme, Markovic rettete in Minute 37 erneut spektakulär mit einer Hand.
Mit dem Seitenwechsel kam Freilassing vier Minuten nicht über die Mittellinie, um schließlich den ersten Nadelstich der Partie zu setzen: Tim Bageritz bugsierte das Leder durch die Gasse auf den soeben eingewechselten Matej Kovac, der unwiderstehlich die rechte Seite hoch sprintete. Seine Zucker-Hereingabe erreichte schließlich den mitgelaufenen und letztlich völlig freien Kurt Weixler, der mit einem Luftsprung verwertete –1:0 (49.). Zwei Minuten später wurde der Torschütze mit Applaus verabschiedet. Raubling gab nicht auf, das Zusammenspiel Jilg – Lallinger, meist mit dem zentral agierenden Dominic Reisner, bestimmte weiter das TuS-Spiel, in Minute 55 verfehlte ein Schuss erneut nur knapp den ESV-Kasten. Allerdings hätte Bageritz, der einen Ball am Mittelkreis stark abgelaufen hatte, allein auf Gäste-Goalie Maxi Wunderlich zusteuerte und diesen noch umkurvte, das 2:0 machen müssen – leichtfertig setzte er die Top-Gelegenheit links am leeren Kasten vorbei (58). In der Folge hatte Dominik Krein nach einem sehenswerten Doppelpass mit Robert Schiller eine weitere Chance. Beide Teams waren bis zum Ende bemüht: Der ESV, um den Sack zuzumachen. Der TuS, um zumindest einen Punkt mit in den Landkreis Rosenheim mitzunehmen. Das gelang sehr spät wie oben beschrieben – 1:1 der Endstand.
Der ESV Freilassing begab sich nach der Partie zu seiner Abschlussfahrt nach Pula (Kroatien). Schiedsrichter Andreas Klinger – letzte Woche Leobendorfer Meistertorschütze beim 2:1-Sieg seines Teams in der Ramsau – feierte tags drauf, am Pfingstsonntag, den A6-Titel und den Kreisklassen-Direktaufstieg mit seinem Verein.