Da ist er endlich, der erste ESV-Heimsieg in diesem Kalenderjahr in der Fußball-Landesliga Südost: Mit einem spektakulären Showdown in der Nachspielzeit klappte es. Der VfB Hallbergmoos, für den nach oben nichts mehr geht und nach unten alles sicher ist, konnte knapp mit 2:1 in die Knie gezwungen werden.
Vom Anpfiff weg spürten die rund 120 Zuschauer, dass sich mehr Zug im Heimteambefand. Und die erste frühe Führung in diesem Jahr vor den eigenen Fans brachte erstmal etwas mehr Ruhe in die ESV-Bemühungen: Kapitän Simon Schlosser brachte eine Ecke flach in die Box, die Kugel rauschte durch etliche Akteure und erreichte Leon Windisch, der sofort abzog – 1:0 (7.). Nur zwei Minuten draufsetzte sich Manuel Beck stark an der Sechzehnergrenze durch, sein guter Linksfuß-Schuss flog knapp am zweiten Pfosten vorbei (9.). Dann nahm Albert Deiter den leicht angeschlagenen Moritz Seybold früh vom Feld (13.). Eine Vorsichtsmaßnahme, damit nichts Schlimmeres passiert, der Youngster wird im Saisonfinale dringend benötigt. Für ihn kam Markus Prechtl in die Partie.
Keeper Unterhuber behält im Eins-gegen-eins die Oberhand
Kurz danach kam Hallbergmoos zur ersten zaghaften Annäherung: Tobias Krause zog im Eins-gegen-eins mit Freilassings Keeper Thomas Unterhuber jedoch den Kürzeren (14.). Diese Aktion ließ die zunächst zurückhaltenden Gäste mutiger auftreten, der ESV ließ den VfB nun kommen und lauerte auf Konter. Doch schon bald gehörte die Partie wieder den Platzherren, die sich bis zur Pause einemechten Chancenwucher hingaben: Tobi Frisch vertändelte völlig frei, Windisch brachte die Kugel ebenfalls nicht unter Kontrolle – Doppel-Gelegenheit ausgelassen (21.). Gegenüber wurde es einmal kurz gefährlich: Krause scheiterte nach guter Vorarbeit von Fabian Diranko am stark klärenden Unterhuber (24.).
Dann ging‘s Schlag auf Schlag: Nemanja Radosavljevic blieb an Hallbergmoos-Goalie Muck Riedmüller hängen (29.). Ein „normales“ Foul des Schützen gegen Arian Kurmehaj zog eine Platzwunde über dem Auge nach sich. Die Physio-Abteilung des ESV um Christian Fulde verarztete den Gegenspieler und versah ihn mit einem blauen Turban (38.). Tobias Frisch ergatterte einen weiten Ball von Christian Niederstraßer und setzte von zwei Mann bedrängt einen Heberan – Pfosten (40.). Frisch war’s auch, der kurz vor der Pause, von Georg Wieser bedient, einen Volleykracher über den Kasten setzte (45.).
Direkter Blitz-Konter sorgt für den Ausgleich
Im gleichen Takt ging‘s mit dem Seitenwechsel weiter: Schlenzer Schlosseraussichtsreich, vorbei (52.). Der direkte Blitz-Konter sorgte für den Ausgleich, Krause auf Benjamin Held, völlig frei – 1:1 (53.). Weitere 100Sekunden später schoss Prechtl aus dem Gewühl, Riedmüller klärte mit beiden Fäusten (55.). Das Tempo blieb hoch, mit der Vielzahl an Strafraumszenenerhöhte sich dieses noch. Flanke Niederstraßer, Direktabnahme Wieser einen Meter über dem Boden, drüber (58.). Coach Deiter brachte Marco Schmitzberger, nur gut drei Wochen nach dessen Leisten-Operation. Frisch zog mit dem linken Außenrist ab, Riedmüller streckte sich erfolgreich (63.). Die nächste Flanke von Niederstraßer fand nun den Kopf von Tobi Frisch, der langsam aber sicherverzweifelte – haarscharf vorbei (69.). Einmal strapazierte der ESV noch das Glück: Ein Solo von Diranko inklusive Abschluss von Held hätte das 1:2 bedeuten können (79.).
Aktivcoach hat den richtigen Riecher
Deiter wechselte sich wie im letzten Heimspiel selbst ein (80.): Und nachdem er zwei gute Szenen (85./88.) nicht genutzt hatte, schlug der Routinier in der Nachspielzeit gnadenlos zu. Der Coach hatte den richtigen Riecher und schlich sich bei Flanke Niederstraßers hinter VfB-Keeper Riedmüller, der prompt danebengriff und Deiter die Kugel auf dem Goldtablett servierte. Quer zur Torlinie schob der 38-Jährige die Kugel cool ins lange Eck, 2:1 (90.+1),Riesenjubel, Trainer-Betreuer-Spielertraube.