Freilassing – Trotz der Eröffnungsfeier der neuen Anlage am Badylon in Freilassing fanden immerhin 200 Zuschauer den Weg ins Max-Aicher-Stadion zum Top-Spiel der Bezirksliga-Ost. Es standen sich gegenüber der zweitplatzierte ESV Freilassing, beste Defensive und beste Offensive, gegen den drittplatzierten SG Reichertsheim-Ramsau, bestes Auswärtsteam der Liga mit den zweitbesten Abwehrreihen und mit der Empfehlung von vier Siegen in Folge. Die Stadionbesucher wurden nicht enttäuscht, es entwickelte sich von Beginn an eine rasante Partie, zwar mit wenig Torraum-Szenen aber dafür mit viel sehenswerten und kampfbetontem Fußball. Leider wurde das Spiel dann durch eine merkwürdige Schiedsrichter-Entscheidung des jungen Unparteiischen Alexander Hölscher zu Ungunsten der Eisenbahner entschieden und die SGRRG blieb im 3. Spiel gegen die Freilassinger das 3. mal siegreich.
Bei sommerlichen Temperaturen war es die Heimelf, die in den ersten 25 Spielminuten das Geschehen bestimmte und die Gäste in die Defensive zwang. Die SG-Abwehrreihen standen zwar zum Großteil sicher, trotzdem brachen die Eisenbahner mit ihren schnellen Angreifern Leitz, Vasas und Kovac immer wieder durch und fanden sehr gute Einschuss-Möglichkeiten, doch man vergab diese zu leichtsinnig. Ab der 25. Spielminute kamen die Gäste dann auch besser ins Spiel, kamen auch zu ein paar Möglichkeiten, doch diese wurden ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt und so ging es mit einem gerechten Unentschieden in die Pause.
Zur zweiten Halbzeit brachte ESV-Coach Franz Pritzl mit der Einwechselung von Enis Kuka noch mehr Offensiv-Power ins Spiel und es ging mit viel Tempo weiter. Jetzt kamen allerdings noch einige Fouls und Nickligkeiten dazu, sodass kein so richtiger Spielfluss mehr zustande kam. In der 67. Spielminute brachte Pritzl dann mit Mario Markovic noch einen Offensiv-Mann auf den Platz. Man merkte, dass die Eisenbahner das Spiel unbedingt gewinnen wollen. Gleich nach seiner Einwechslung hatte Markovic auch seine erste Möglichkeit um den ESV in Front zu bringen, doch sein Schuss ging nur ganz knapp vorbei. Es hatte den Anschein als ob die Gäste mit dem Unentschieden zufrieden wären, deshalb setzte die Ostermeier-Elf auf eine stabile Abwehr. Bei Ecken stand die SG z.B. mit elf Mann im 16-Meter-Raum. Allerdings blieben die Gäste durch schnell vorgetragene Konter hin und wieder gefährlich.
Die Freilassinger wurden dann ab der Mitte der zweiten Hälfte noch stärker und drückten auf die Führung. Allen voran wurde der pfeilschnelle Daniel Leitz gesucht, doch der Angreifer scheiterte immer wieder aus aussichtsreichen Positionen. Die wenigen nicht genutzten Chancen sollten sich zum Ende hin nochmal rächen. Als fünf Minuten vor Spielende alle schon mit einem Unentschieden rechneten, kam es zu der oben genannten merkwürdigen Schiedsrichter-Entscheidung. Bei einem Laufduell zwischen Fabio Hopf und dem zuvor eingewechselten Markus Eisenauer auf der rechten Seite, höhe Mittellinie, schlägt der Reichertsheimer einen Haken und lässt Hopf ins Leere laufen. Eisenauer fällt dann etwas theatralisch auf den Boden, zunächst lässt der junge Schiedsrichter Hölscher das Spiel weiterlaufen. Nach einem Hinweis von seinem Assistenten unterbricht er dann doch das Spiel und spricht den Gästen einen Freistoß zu. Der ebenfalls kurz davor eingewechselte Stefan Sperr bringt einen hohen Ball in den 16er, nach kleinem Durcheinander kommt Matthias Vital an den Ball, bleibt zunächst an Kristijan Jukic hängen und im zweiten Versuch drückt Vital dann den Ball doch über die Linie zur vielumjubelten Gäste-Führung. Die Eisenbahner werfen dann nochmal alles nach vorne, doch das Tor von Matthias Loew blieb wie vernagelt und die SG Reichertsheim-Ramsau entführt drei Punkte aus Freilassing.
Für die Eisenbahner war es die erste Saison-Niederlage und falls der SV Bruckmühl im Spiel gegen Dorfen erfolgreich ist hat man dann schon fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenersten. Für die SGRRG geht der Lauf weiter – die Gäste rücken bis auf einen Punkt an die Freilassinger ran und konnten die letzten drei Spiele gegen den ESV allesamt gewinnen.
