Eine gerechte Punkteteilung beim Landkreis-Derby in Teisendorf

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27.10.2019
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Anton Deiter
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Anton Deiter

Teisendorf – Bei herrlichstem Herbstwetter stand am Samstag-Nachmittag das erste Rückrunden-Spiel auf dem Programm. Der TSV Teisendorf empfing den ESV Freilassing zum Landkreis-Derby. Die 300 Zuschauer auf der Teisendorfer Sportanlage sahen zunächst ein von der Taktik geprägtes Spiel, das die Freilassinger in der ersten Hälfte klar dominierten. Im zweiten Abschnitt waren es die Gastgeber, die das Zepter in der Hand hielten und den Favoriten aus der Grenzstadt vor gehörige Probleme stellten.

Es waren noch nicht einmal zwei Minuten gespielt, als die Mannschaft von Trainer Franz Pritzl die erste Möglichkeit verzeichnete, doch der Schuss von Daniel Leitz landete auf dem Tor-Dach. Dann kamen die Gastgeber aus Teisendorf zu einer Doppelchance. In der 4. Spielminute lässt Freilassinger-Keeper Tanzer eine Ecken-Flanke aus den Händen gleiten, doch die TSV Angreifer schaffen es nicht nach mehreren Versuchen den Ball im Tor unterzubringen. Nur 120 Sekunden später bekommt Timo Fritzenwenger seine erste Möglichkeit zum Jubeln, als er durch einen langen Ball komplett alleine vor Tanzer auftaucht und diesen denkbar knapp am Pfosten vorbei schiebt.

In der 13. Spielminute bekommen die Gastgeber eine Lehrstunde in Sachen Effizienz, denn die Freilassinger markieren mit dem zweiten gelungen Angriff die Führung. Nach einer schönen Ball-Stafette im Mittelfeld setzt Bruno Kovac mit einem schönen Chipball den in die Gasse startenden Enis Kuka in Szene. Der Freilassinger Angreifer nimmt den Ball gekonnt mit und verwertet von der rechten Seite ins lange Eck – 0:1. Ab diesem Zeitpunkt übernahmen die Gäste aus Freilassing dann komplett das Spielgeschehen und der TSV Teisendorf lief die meiste Zeit nur hinterher. Bis auf ein paar Entlastungsangriffe, die allerdings nicht sonderlich gefährlich waren, brachte die Heimelf in der ersten Hälfte nicht mehr zusammen. Die Eisenbahner waren zwar mehr am Ball, konnten diese Dominanz aber nicht in Tore ummünzen. Man hatte einige gute Möglichkeiten, vor allem durch den schnellen Daniel Leitz, der der Teisendorfer Abwehr ein ums andere Mal davon lief. Doch man war einfach zu ungenau und nicht kaltschnäuzig genug. So endete die erste Hälfte dann auch mit der knappen Führung für die Gäste.

Der Teisendorfer Coach Andreas Brandl, der ja bekanntlich eine ESV-Vergangenheit hat, hatte in der Kabine anscheinend die richtigen Worte gefunden, denn die Teisendorfer kamen höchst motiviert aus der Pause und setzten sich in den Anfangsminuten der zweiten Hälfte regelrecht in der Freilassinger Hälfte fest. Die Freilassinger ihrerseits konnten, wie so oft in der letzten Zeit, nicht den Schwung aus der ersten Hälfte in die zweite übertragen und ließen sich den Schneid abkaufen. So war es in der 68. Spielminute folgerichtig und völlig verdient, dass der TSV Teisendorf den Ausgleich erzielt. Die Eisenbahner verlieren im Spielaufbau noch in der eigenen Hälfte den Ball und dann ging es schnell. Ein kurzer Pass und Timo Fritzenwenger, der eigentlich ein ständiger Unruheherd für die Freilassinger Defensive war, stand plötzlich wieder ganz frei hinter der Abwehr, nur diesmal kann er den Ball an Tanzer vorbei ins Tor legen – 1:1.

Jetzt dachten wohl viele, dass sich jetzt ein richtiges Derby entwickelt. Doch aus diesem Wunsch wurde keine Wirklichkeit, denn beide Teams agierten relativ verhalten, wobei die Teisendorfer ein wenig aggressiver, zielstrebiger zu Werke gingen und dem zweiten Treffer näher waren als die Gäste aus Freilassinger. Beim ESV lief dann nicht mehr viel zusammen, man konnte nicht mehr so richtig Druck nach vorne aufbauen, es fehlte einfach die zündende Idee um die fast immer sicher stehende Teisendorfer Abwehr um Kapitän Raimund Gasser zu überwinden. Nach einer vierminütigen Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Martin Mooser dann das Spiel mit einem für ein Derby untypischen Spielverlauf. Diese Punkteteilung hilft eigentliche keinem von beiden Teams, beide Mannschaften verlieren so langsam den Anschluss, die Freilassinger oben und die Teisendorfer unten.

Die Eisenbahner haben mittelweile einen Rückstand von neun Punkten auf den ersten Tabellenplatz und fünf Punkte auf den Zweiten – die Pritzl-Elf hängt auf dem 4. Platz fest. Für die Teisendorfer wird es immer schwieriger den Klassenerhalt zu realisieren. Man klebt mit neun Punkten am vorletzten Tabellenplatz fest und nachdem Haidhausen ihr Samstags-Spiel gegen Bad Endorf gewonnen hat, ist der Rückstand auf den einzigen Relegationsplatz auf acht Punkte angewachsen. Nächsten Samstag um 14 Uhr steht für den TSV das nächste entscheidende Spiel auf dem Programm, denn es geht zum Tabellenletzten VfL Waldkraiburg. Da muss unbedingt gepunktet werden, sonst kommt es zum Platztausch. Für die Freilassinger steht am Sonntag um 11 Uhr das nächste Landkreis-Derby auf dem Programm, denn es gastiert der SV Saaldorf im Max-Aicher-Stadion.

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