1:3 gegen Wasserburg: ESV Freilassing muss erste Heim-Niederlage hinnehmen – Gäste drehen Partie – 400 Zuschauer
Von Hans-Joachim Bittner
Freilassing. Sieg im ersten Heimspiel, Remis im zweiten, Niederlage im dritten – der ESV Freilassing hat nun auch in der Landesliga alle Möglichkeiten vor eigenem Publikum durch: Gegen Spitzenreiter TSV Wasserburg setzte es eine deutliche 1:3-Niederlage, wenngleich sich die Eisenbahner lange erfolgreich wehrten und absolut ebenbürtig auftraten. Am Ende agierten die „Löwen“ jedoch im Stile eines echten Spitzen-Teams und nahmen den Dreier durchaus verdient mit an den Inn.
Erstmals war die Tribüne im Max-Aicher-Stadion freigegeben – und prompt fast voll besetzt, heißt rund 400 Zuschauer. Bei brütenden Temperaturen am schattenlosen Top-Rasen ergötzten sich beide Teams nach einer Gedenkminute für den verstorbenen Edelfan Reinhard Teichmann (60 Jahre lang ESVler) in Durchgang eins trotz des durchaus ansehnlichen Kicks in Ungenauigkeiten: Wasserburg drosch alle Ecken, Freistöße und Flanken weit hinter das Angriffszentrum vor dem ESV-Kasten mit Keeper Matej Markovic. Freilassing trug seine pfeilschnellen Angriffe exakt bis zum Sechzehner in perfekter Art und Weise vor, verballerte die Kugel aber dann ebenfalls – oft unnötigerweise – weit an den eigenen Stürmern vorbei ins Tor- oder Seitenaus. Bis zum ersten guten Schuss der Partie verstrichen 13 Minuten, der Versuch von TSV-Angreifer Michael Barthuber stellte keine Gefahr für Markovic dar. Weitere sechs Minuten später trauten sich die Gastgeber einmal abzuziehen, der Schuss von Ivaylo Bogomilov flog abgefälscht knapp rechts vorbei (19.). Ernsthaft eingreifen musste Keeper Markovic beim Kracher von Thomas Volgmaier (28.). Ein Lupfer des einmal durchstartenden Georg Wieser auf Tobias Frisch verfehlte sein Ziel nur haarscharf (38.) – damit sind die raren Höhepunkte des ersten Durchgangs erzählt.
Die zweiten 45 Minuten sollten sich schließlich komplett anders gestalten: Lediglich gut 100 Sekunden waren auf der Uhr von Referee Fridolin Hiefner verstrichen, als Tobi Frisch per Doppelchance zunächst an TSV-Schlussmann Lino Volkmer, dann am Außenpfosten scheiterte (47.). Sechs Minuten drauf machte es der Vachendorfer besser: Marco Schmitzberger brachte die Kugel vom eigenen Sechzehner tief auf Frisch, der durchstartete, von Johannes Lindner nicht mehr gestoppt werden konnte und auch noch Keeper Volkmer umkurvte – 1:0 (53.). Der Knoten war geplatzt, doch die Freude der Heimischen nur von kurzer Dauer: Wasserburg antwortete prompt mit einer langen Ecke von Josef Stellner und einem keineswegs scharfen, jedoch präzisen Kopfball von Thomas Voglmaier aus acht Metern ins Kreuzeck – 1:1 (56.). Vom Anstoß weg hätte Schmitzberger mit einem letztlich missglückten Scherenschlag fast die erneute ESV-Führung bewerkstelligt, die Kugel flog Zentimeter am langen Pfosten vorbei(57.).
Jetzt ging’s rauf und runter, die Partie bekam ihre brisanten Szenen: Auf Wasserburger Seite vor allem durch die Einwechslung von Jaden Pezo, der sichtlich Schwung in die Gäste-Bemühungen brachte. TSV-Kapitän Barthuber scheiterte mit einem Kopfball am stark reagierenden Markovic (63.), im direkten Gegenzug zog Frisch ab und wurde geblockt. Der nächste wuchtige Köpfler von Barthuber saß, einmal mehr vorbereitet von TSV-Top-Vorbereiter Stellner – 1:2 (66.). Pezo scheiterte schließlich mit einem weiteren starken Kopfball an Markovic (72.). In Minute 81 lag der Deckel auf der stets rasanten Partie: Luca Wagner sprang in eine zu lasche Rückgabe von Innenverteidiger Georg Wieser zu seinem Keeper –1:3, die zweite ESV-Saisonniederlage war besiegelt.