Spannendes Derby im Max-Aicher-Stadion
Freilassing – Es ist angerichtet: Bei strahlendem Himmel unter den Augen von rund 500 Zuschauer gab der Schiedsrichter nach einer Gedenkminute für die Flutopfer die Partie frei. Und es ging gleich in die Vollen: In der zweiten Spielminute wurden die Freilassinger kalt erwischt, nach einem Freistoß von der linken Seite köpfte Felix Großschädl ohne Bedrängnis die Führung für die Gäste. Nur eine Minute darauf erfolgte ein schöner Angriff der Eisenbahner über mehrere Stationen. Dieser mündete in eine Ecke, die dann allerdings nichts einbrachte. Der ESV blieb weiterhin am Drücker und kam immer wieder gefährlich vor das Saaldorfer Tor, es fehlte aber der letzte Punch.
Nach einer kurzen Trinkpause kamen die Saaldorfer nach Standards zu weiteren zwei Möglichkeiten, diesmal waren die Freilassinger allerdings gewarnt und konnten klären. Dann waren die Eisenbahner wieder am Zug, in der 27. und 30.Spielminute hatten sie zwei gute Chancen zum Ausgleich. Zuerst tankte sich Albert Deiter auf der rechten Seite technisch stark durch, in der Mitte war allerdings kein Abnehmer . Dann hatte Marco Schmitzberger die nächste Möglichkeit, scheiterte aber am Keeper Kern. In der 33.Spielminute erspielte sich Saaldorf eine Riesenchance. Nach einer Flanke kam Michael Schreyer frei im 5er zum Abschluss, setzte den Ball aber knapp drüber.
In der Halbzeit-Pause gab es noch ein kleines Rahmenprogramm. Zunächst wurde der langjährige Spieler und Kapitän der Eisenbahner Denis Krojer aus der ersten Mannschaft verabschiedet. Er wollte aus beruflichen und familieren Gründen kürzer Treten und unterstützt ab dieser Saison die Reserve der Freilassinger. Dann gab es noch Ballgeschenke für die Zuschauer, gesponsert von der Firma John - Die Welt der Bälle und noch viel mehr.
Zur zweiten Hälfte nahmen die Freilassinger einen Wechsel vor, für Sascha Schimag war jetzt Muhammed Ergüden mit von der Partie. Der Beginn der zweiten Hälfte war ein wenig zerfahren, so dauerte es bis zur 58. Spielminute, bis es wieder ernst wurde. Albert Deiter wurde im Strafraum angespielt, drehte sich einmal um die eigene Achse und schloss sehenswert ab, der Ball ging nur knapp am Pfosten vorbei. In der 65.Minute folgte ein Freistoß für Saaldorf, wieder von der linken Seite. Felix Großschädl kam zum Kopfball, diesmal standen ihm Keeper Hauthaler und die Latte im Weg.
In der 69.Spielminute kam es dann zum verdienten Ausgleich: Simon Schlosser tankte sich in der Mitte bis zum Strafraum durch, legte den Ball nach rechts auf Schmitzberger , dieser verlängerte direkt auf Maxi Streibl. Der tanzte seinen Gegenspieler aus und schloss ab. Der Saaldorderfer Keeper Thomas Kern konnte zuerst klären, allerdings prallte der Ball direkt Albert Deiter vor die Füße. Der Goalgetter drückte den Ball unter dem Torwart durch über die Linie. Nur acht Minuten später, in der 77. Spielminute , erfolgte die Führung für Freilassing. Wieder ging es über die rechte Seite. Schmitzberger, der sich mit einer feinen Einzelaktion durch drei Gegenspieler dribbelte, legte zur Mitte ab. Dort stand Muhammed „Muhi“ Ergüden ganz frei und schob zum 2:1 ein.
In der Nachspielzeit machten die Eisenbahner dann den Deckel drauf. Keeper Oliver Hauthaler schlug einen weiten Abschlag auf Deiter Albert . Deiter hatte Zeit und das Auge für den auf der rechten Seite mitlaufenden Markus Prechtl. Prechtl nahm den Ball gekonnt mit und schob ihn am Torwart Kern ins lange Eck zum 3:1 ein. Das war zugleich der Endstand.
Der Schiedsrichter Hofbauer pfiff diese heiße Partie nach einer 5-minutigen Nachspielzeit ab. Der SVS musste nach gutem Beginn mit leeren Händen die nicht ganz so weite Heimreise antreten.
„Wie zu erwarten war es ein schweres Spiel gegen einen hochmotivierten Gegner. Der frühe Führungstreffer hat den SVS natürlich in die Karten gespielt, es waren dann wenig Räume da, wir haben am Anfang die Räume auch schlecht besetzt. In der zweiten Hälfte waren wir dann ruhiger und hatten auch mehr Ballbesitz, haben geduldig Druck aufgebaut, was sich letztendlich ausgezahlt hat. Wir haben im großen und ganzen ein gutes Spiel gemacht und verdient gewonnen,“ sagte der ESV-Trainer Branislav Aleksic.
Der Saaldorf-Trainer Pascal Ortner sagte nach dem Spiel: „Wir haben es nach dem Führungstreffer versäumt, den zweiten Treffer nachzulegen, die Möglichkeiten waren da. Danach war es eine schwere Partie für uns, weil wir von der Bank aus nicht so reagieren konnten wie gewünscht. Nicht desto trotz hat meine Mannschaft gut gekämpft. Nächsten Samstag geht es wieder weiter und da müssen wir es dann besser machen.“
Titelbild: Hans-Joachim Bittner