Peterskirchen. Irrer Fußball-Krimi im Mörntal-Stadion: Vor 200 Zuschauern hat der ESV Freilassing das Inn/Salzach-Duell der Bezirksliga Ost beim TSV Peterskirchen durch einen Doppelschlag in der Nachspielzeitmit 3:1 gewonnen. Die Hausherren kämpften bis zum Schluss aufopferungsvoll und hätten einen Punkt verdient gehabt, ehe ein vermeidbarer Treffer in der Nachspielzeit die spielerisch überlegenen Gäste auf die Siegerstraße brachte. „Die Qualität des Gegners hat uns am Ende einen Strich durch die Rechnung gemacht. Für die Jungs tut mir das extrem leid“, bedauerte TSV-Coach Daniel Winklmaier den Verlauf.
Das Spiel brauchte keine Anlaufzeit bis zur ersten Großchance: Freilassings Rodi Hussein setzte in der 4. Minute einen Schuss aus 22 Metern an den linken Innenpfosten. Den nächsten Abschluss verzeichnete erneut Hussein, als er das Leder nach Kopfballablage von Kurt Weixler nicht richtig traf und neben das Tor setzte (17.).
Die Führung erzielten dann aber die Hausherren: Kilian Spiel nahm auf der linken Seite Robert Schiller den Ball ab und flankte von der Grundlinie flach zur Mitte, wo Florian Rudholzner am zweiten Pfosten nur noch einzuschieben brauchte (21.). Der Jubel der Hausherren war kaum abgeebbt, da klingelte es schon auf der anderen Seite durch Simon Schlosser nach erneuter Kopfballablage des stets präsenten Weixler (24.). Der Ex-Traunsteiner sorgte auch für die nächste ESV-Gelegenheit, als er nach einer Hereingabe von Schlosser am Tor vorbeiköpfte (30.). Eine weitere Schlosser-Flanke beschwor eine Doppelchance der Eisenbahner herauf, als Hussein und Weixler nacheinander aus kurzer Distanz an Markus Mittermaier im TSV Gehäuse scheiterten (34.). Gegen Ende der ersten Hälfte bäumten sich die Gastgeber noch einmal auf, doch einen gefährlichen Fernschuss von Kilian Spiel tauchte Torwart Stefan Schönberger aus dem Eck (40.).Weitere Abschlüsse von Marcus Schauberger (44.) und Ben Randlinger (45.) verfehlten das Ziel.
Nachdem Seitenwechsel landete eine Direktabnahme von Freilassings Markus Hunklinger über dem Tor (50.). Auch die Hausherren versteckten sich nicht, doch zwei Kopfbälle und ein Fernschuss von Rudholzner (53., 65., 69.) landeten daneben. Die beste TSV-Möglichkeit vergab Hichem Mahroug, der trotz eines elfmeterwürdigen Handspiels von Marek Brazina frei zum Abschluss kam, allerdings an Schönberger scheiterte – und im Nachschuss die Kugel nicht richtig traf (75.). Nur eine Minute später wurde Weixler für ein böses Foul zehn Minuten vom Platz gestellt. Dennoch gestaltete Freilassing um den eingewechselten Spielertrainer Albert Deiter nun die Partie. Der Aktivcoach traf nach 79 Minuten per Freistoß nur den Querbalken. Wenig später lenkte Mittermaier einen Fernschuss von Schlosser gerade noch über die Latte (82.). Ein Schiller-Kopfball nach einer Ecke rauschte nur knapp übers Tor des Aufsteigers (84.). „In der zweiten Halbzeit hatten wir die Freilassinger lange im Griff, doch kurioserweise war der Platzverweis der Knackpunkt im Spiel“, so Winklmaiers Analyse. Peterskirchen wollte das Remis über die Zeit retten, und als ein Fernschuss von Schlosser die Latte streifte, wähnte sich die Heim-Elf bereits dem Punktgewinn nahe (90.+3). Doch eine Minute später musste zunächst TSV-Verteidiger Raphael Reichgruber für ein taktisches Foul im Mittelfeld mit der Ampelkarte das Feld verlassen. Winklmaier ärgerte sich nach dem Spiel vor allem über den Ballverlust vor dem Foul: „Wir spielen nicht den tiefen Ball, sondern machen einen Haken und verlieren die Kugel“, klagte der TSV-Coach. Den fälligen Freistoß schlug Robert Schiller aus 40 Metern vors Tor, wo das Leder an Freund und Feind vorbei im Netz landete. Die Gäste feierten den späten Siegtreffer, die Heim-Elf konnte den Verlust des fast schon sicheren Überraschungspunktes nicht fassen (90.+4). Ivaylo Bogomilov legte eine Minute später gegen konsternierte Gastgeber noch ein Tor nach und besiegelte den 1:3-Endstand (90.+5). „Wir haben es sehr gut gemacht gegen den bislang stärksten Gegner“, hob „Winki“ das Positive aus Gastgeber-Sicht hervor.