Freilassing – Die 200 Zuschauer im Max-Aicher-Stadion sahen zu Beginn des Spiels einen spielerisch überlegenen Gastgeber, der TSV Otterfing konnte nur bedingt mithalten. Folglich war auch die Führung nach zehn Spielminuten für den ESV völlig verdient.
Den ersten Versuch von Spielertrainer Albert Deiter überstanden die Gäste noch unbeschadet, in der zehnten Spielminute war man dann schließlich machtlos. Markus Hunklinger bediente auf der linken Seite Albert Deiter, der ESV-Angreifer ließ an der Grundlinie zwei Verteidiger aussteigen. Er zog dann Richtung Strafraum und beförderte von dort den Ball mit einem schönen Schlenzer ins lange Eck zur verdienten 1:0 Führung. Im weiteren Verlauf blieben die Freilassinger die spielbestimmende Mannschaft. Schimag, Deiter und Schmitzberger fanden noch weitere gute Möglichkeiten vor, um die Führung auszubauen. Ab Mitte der ersten Hälfte konnten sich die Gäste allmählich befreien und investierten jetzt mehr in ihr Spiel. Trotzdem war, bis auf eine Freistoßmöglichkeit, die knapp am Pfosten vorbei ging, meist kurz vor dem Freilassinger Strafraum Schluss.
In der zweiten Hälfte ging es erst einmal so weiter wie im ersten Spielabschnitt. Der TSV Otterfing stand nun jedoch etwas höher und störte zeitweise den Spielaufbau des ESV Freilassing . Trotzdem konnten die Freilassinger ihr Aufbauspiel weitgehend durchbringen. In der 57. Spielminute belohnte man sich, als Sascha Schimag auf 2:0 erhöhte. Ein feiner Ball von Florian Huber aus dem Mittelfeld erreichte auf der rechten Seite, etwa 25-Meter vor dem Otterfinger Tor, den Aktiv-Coach Albert Deiter, der den Ball per Direktabnahme in den gegnerischen Strafraum auf den mitgelaufenen Schimag flankte. Der Freilassinger Angreifer scheiterte zunächst mit seinem Schuss an der hervorragenden Reaktion des Gästekeepers Christian Utmälleki, den Abpraller bugsierte Schimag per Kopf dann doch noch über die Linie.
Ab der 60. Spielminute verfielen die Freilassinger langsam dann wieder in alte Muster aus den vergangenen Spielen zurück. Die Pässe wurden nicht mehr mit der nötigen Genauigkeit gespielt, die Konzentration ließ etwas nach. So baute man den Gegner wieder unnötig auf und musste dann doch froh sein, dass der TSV diese Phase nicht ausnutzen konnte. Die Möglichkeiten zum Anschlusstreffer waren da: Nach einem weitem Einwurf ließ Freilassinger Keeper Hauthaler den Ball fallen. Ein Angreifer des TSV drückte nach mehreren Versuchen das Spielgerät über die Linie, der Schiedsrichter Fotios Seimenis entschied aber auf Offensiv-Foul. Danach folgten noch einzelne Angriffe auf das Freilassinger Tor, die allerdings nicht zum Erfolg führten, weil die Freilassinger Defensive meist sicher stand. Die Gäste mussten aufpassen, denn die Freilassinger zogen immer wieder ein blitzschnelles Angriffsspiel auf, dann brannte es lichterloh vor dem Otterfinger Kasten.
Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit wurde, nach wiederholtem Foulspiel, der Freilassinger Maik Gunawardhana mit Gelb-Rot vom Feld geschickt. Nur drei Minuten später legten die Eisenbahner nochmal nach: Maxi Streibl setzte Amel Omeradzic auf der linken Seite gut in Szene. Dieser sah Muhammed Ergüden in den Strafraum einlaufen. Omeradzic schlenzte den Ball über die Abwehr genau in seinen Lauf. Ergüden lupfte den Ball gefühlvoll über den herauslaufenden Torwart ins Tor. Eine Minute später war die Partie vorbei und die Freilassinger fuhren verdient die drei Punkte vor eigenem Publikum ein. Der TSV Otterfing wartet mittelweile seit fünf Spieltagen auf ein Erfolgserlebnis, in Freilassing hingen die Kirschen allerdings zu hoch.
Der ESV-Trainer Branislav Aleksic war mit der Spielweise seiner Jungs nicht ganz zufrieden : „Ich will die Leistung des Gegners nicht schmälern oder überheblich klingen, trotz des 3:0 Sieges war es nicht das Spiel, das wir uns vorgenommen haben. Es war wenig Spielfluss da, wir hatten zwar immer wieder gute Phasen im Spiel gehabt, aber im Großen und Ganzen können wir mit dem Spiel nicht zufrieden sein. Wir freuen uns trotzdem über die drei Punkte, mehr auch nicht. Es liegt noch viel Arbeit vor uns.“ Sein Gegenüber TSV-Coach Mike Probst ging mit seiner Mannschaft nicht ganz so hart ins Gericht: „Ich gratuliere meinen Kollegen zum verdienten Erfolg. In unserer momentanen Lage geht diese Niederlage schon in Ordnung. Ich muss meiner Mannschaft trotzdem ein Kompliment machen, die Jungs haben unsere Linie weitestgehend umgesetzt. Dass bei uns heute nicht viel nach vorne lief war auch der Tatsache geschuldet, dass wichtige Spieler gefehlt haben. Unter diesen Umständen sind wir nicht konkurrenzfähig, das wissen wir.“